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Mind the Gap! (MtG) Verbesserte Interventionen bei Partnergewalt gegen ältere Frauen

Die Arbeit zum Thema Partnergewalt gegen ältere Menschen wurde von den genannten sieben Partnerorganisationen im Rahmen eines abermals im Daphne III-Programm geförderten Projekts fortgesetzt (3/2011 – 2/2013). Die Koordination lag bei Zoom – Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e.V.

Unsere Forschung im Rahmen von IPVoW zeigte, dass nur ein kleiner Teil der älteren Frauen, die von Partnergewalt im Alter betroffen sind, Hilfe sucht. Als ein Hauptproblem erwies sich, dass einerseits ältere Frauen weniger über bestehende Hilfeangebote informiert sind und der Zugang zu solchen Diensten für sie hochschwellig ist, andererseits aber auf Seiten von Hilfeeinrichtungen und Strafverfolgungsbehörden wie auch allgemein in der Öffentlichkeit das Bewusstsein nur gering ausgeprägt ist, dass auch ältere Frauen von Partnergewalt betroffen sein können. Aus diesem Grund und aufgrund von geringen Fallzahlen haben Hilfeeinrichtungen diese Personengruppe daher nicht immer speziell im Blick. Die Einrichtungen berichteten, dass ihnen Informationen zum Umgang mit solchen Fällen fehlen würden, dass ihre tatsächlichen Möglichkeiten in der Fallarbeit gering seien und es an Beispielen guter Praxis mangle. Häufig können Fälle von Partnergewalt gegen ältere Frauen nicht zur Zufriedenheit der Beteiligten gelöst werden.

Das Projekt „Mind the Gap!“ sollte diese Probleme angehen und Strafverfolgungsbehörden sowie soziale Dienste dabei unterstützen, mit Fällen von Partnergewalt gegen ältere Frauen umzugehen und die Zielgruppe gezielt anzusprechen.

Um besser zu verstehen, wie Strafverfolgungsbehörden aktuell Fälle von Partnergewalt im Alter behandeln, analysierten wir Verfahrensakten von Strafverfolgungsbehörden. Auf der Grundlage dieser Analysen und anderer Forschungsergebnisse wurden alle weiteren Materialien für die Praxis entwickelt. Da das Hauptziel des Projektes war, das Thema in der Praxis zu verankern, war eine enge Kooperation mit einschlägigen Organisationen und ihren Dachverbänden in den Partnerländern grundlegend.

Dieses Projekt zielte darauf:
  1. profundere Einblicke in den aktuellen Umgang von Strafverfolgungsbehörden mit Fällen von Partnergewalt im Alter zu erhalten;
  2. bei Strafverfolgungsbehörden und sozialen Einrichtungen das Bewusstsein dafür zu erhöhen, dass auch ältere Frauen Opfer von Partnergewalt werden können;
  3. soziale Einrichtungen zu ermutigen und dabei zu unterstützen, diese Zielgruppe expliziter anzusprechen
  4. Strafverfolgungsbehörden und soziale Einrichtungen in die Lage zu versetzen, in Fällen von Partnergewalt gegen ältere Frauen erfolgreicher zu intervenieren.
Zu diesem Zweck erfolgten
  • die Analyse von Akten von Strafverfolgungsbehörden von Fällen von Partnergewalt gegen ältere Frauen in allen Ländern,
  • die Entwicklung einer Handreichung für Polizei und soziale Einrichtungen bzw. die Integration der Thematik in bestehende Handreichungen,
  • die Entwicklung einer Fortbildung für Strafverfolgungsbehörden (und teils auch andere Professionen) bzw. die Integration der Thematik in bestehende Trainings,
  • die Entwicklung von Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit von Hilfeeinrichtungen (Poster, Postkarten etc.).


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